Meine Misserfolge in der Permakultur auf dem Balkon und Bokashi-Erfahrungen

Ein goldener Käfer auf meiner Buschbohne im Sommer 2020. Mein erstes Jahr mit einem Hochbeet.

Meine Permakulturversuche auf dem Balkon sind ja in diesem Sommer gnadenlos gescheitert. Ich habe zuversichtlich mit einer Mischkultur im Hochbeet angefangen, aber aus Bequemlichkeit und Faulheit mich nicht ausreichend darum gekümmert, Beikräuter und weniger kräftige Pflanzen zu entfernen. So habe ich nur zwei mickerige Zucchinis geerntet (ein Hochbeet ist dafür vielleicht auch nicht der richtige Platz). Unten seht ihr die erste Zucchini.

Mein schwarzer Daumen

Unter einer selbstgezogenen Zucchini auf dem Balkon habe ich mir doch etwas mehr Masse vorgestellt.

Dazu kamen einige winzige gelbe Möhrchen und die drei Maiskölbchen hatten praktisch keine Körner. Mein grüner Daumen tendiert somit eher gegen schwarz.

Der größte Maiskolben. :‘-D

Die ausgesäten Tomaten haben es schon nicht geschafft, überhaupt groß zu werden, umso dankbarer war ich, als mir sowohl Schwiegermutter als auch Schwester jeweils eine Tomate rüberwachsen ließen. Das waren auch die einzigen Pflanzen, die gut getragen haben.

Die eine Tomate hatte einen eigenen Blumenkasten und hat kleine, aber leckere Tomaten wachsen lassen.

Die andere habe ich optimistisch zusammen mit einer Buschbohne und einer Himbeere in eine Maurerwanne gesetzt. Die wurde dann riesig. Sie hat als Buschtomate die Himbeere und die Buschbohne überwuchert und sehr viel Blätter und viele Früchte gehabt. Ihr seht sie unter der Zucchini im ersten Beitragsbild.

Meine plötzlich sprießende Tomate – die Wirkung von Bokashi

Meine Tomate in der Maurerwanne hatte bereits reichlich getragen und das Volumen der Erde war bestimmt um ein Viertel reduziert. Sie hatte noch eine oder zwei grüne Tomaten und die Blätter waren schlaff und gelb. Ihre Zeit war also gekommen. Da aber meine Bokashiversuche sich gut anließen, habe ich im September spaßeshalber zwei Schippen Bokashi in der Maurerwanne neben der Tomate verbuddelt. Ich bin ehrlich, ich habe alle zwei bis drei Tage nachgeschaut, ob das schon vererdet ist, weil ich so neugierig war. 😊 Nach zehn Tagen war nichts mehr zu erkennen. Nach weiteren zwei Wochen, als die Tomate nur noch eine Frucht und sehr gelbe und verwelkte Blätter hatte, habe ich sie etwas eingehender in Augenschein genommen. Und was soll ich sagen?

Wo kommen nur die ganzen grünen Blätter her? 🙂 Rechts die mickerige Himbeere, erstickt unter der Tomate.

Sie hatte plötzlich grüne Blätter und viele neue Blüten ausgebildet! Wahnsinn, da war sie vorher wohl etwas nährstoffunterversorgt. :‘-( Die Bilder sprechen meiner Meinung nach eine deutliche Sprache. Letztendlich hat das kalte Wetter es aber nicht mehr zugelassen, dass aus den Blüten noch Früchte wurden. Ich habe noch die letzte Tomate ausreifen lassen und die Pflanze dann verkompostiert.

Die gelben Blüten und die kräftigen grünen Blätter sind deutlich zu erkennen. Jedenfalls war ich sehr zufrieden mit dieser Wirkung meines Bokashi-Pflanzenkohle-Düngers.

Bokashi als Langzeitdünger im Hochbeet

Aber weil Bokashi so wirksam ist, habe ich auch mein Hochbeet mit einer Art Langzeitbokashidünger versorgt. Die Idee dazu hatte ich aus dem Internet.

Man nimmt ein Gefäß wie einen Tontopf, ich habe Jogurteimer genommen, da sie lebensmittelecht sind. Das Gefäß wird mit fermentiertem Küchenabfall gefüllt und mit der Öffnung nach unten auf das Beet gestellt. So wird nach und nach der Inhalt vererdet durch die Mikroorganismen im Hochbeet und eine langfristige Düngung wird sichergestellt.

Man verzeihe mir die unschöne Kritzelei, aber ich will ja keine Werbung machen. Gestatten, mein winterhartes Hochbeet mit Bokashi-Langzeitdünger.

Ich habe bei meinen Jogurteimern ein großes Loch in den Boden geschnitten und diese dann in Vertiefungen im Hochbeet gestellt. Danach habe ich den Bokashi eingefüllt und den Deckel geschlossen. Und jetzt muss ich mich immer auf meine Hände setzen, damit ich nicht ständig reinlinse, ob das schon abgesunken ist und somit erfolgreich vererdet wurde.

WICHTIG:

Bokashi nur mit komplett sauberem Werkzeug entnehmen. Mein Bokashieimer hat angefangen zu schimmeln und zu stinken, weil ich mit einer benutzten und somit schmutzigen Schippe Bokashi entommen habe. Das hat gereicht, um das Gleichgewicht dort zu zerstören. Ich musste ihn dann sorgfältig mit Effektiven Mikroorganismen und neuen Abfällen behandeln, bis es besser wurde.

Jetzt versorgen meine beiden Jogurteimer hoffentlich den Winterspinat in meinem Hochbeet und nächstes Jahr starte ich meinen neuen Versuch, einen üppig grünen Gemüsebalkon anzulegen. Oder einen Bienen- und Insektenbalkon? Wir werden sehen! 😊

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